Trotz des weitverbreiteten Fachkräftemangels blickt die Branche auf das Jahr 2022 zurück und erkennt, wie stark sie gefordert und gewachsen ist und welche Erfolge sie erzielt hat.

Zeitarbeit trotzt allen Krisen und befindet sich auf Rekordkurs.

Die Zeitarbeitsbranche erreichte 2018 mit durchschnittlich 96.100 Überlassungen ihren Höhepunkt. Aufgrund der COVID-19-Pandemie und der damit einhergehenden Wirtschaftskrise hat der Markt jedoch stark nachgelassen. Der Rückgang setzte sich bereits vor der Pandemie aufgrund der Abkühlung der Wirtschaft fort, wurde durch die Krise jedoch stark beschleunigt. Unterstützungsmaßnahmen der Regierung, wie die Kurzarbeit, haben vielen Zeitarbeitsunternehmen dennoch geholfen, die Krise zu überstehen, trotz massiver Umsatzeinbußen.

Das Jahr 2021 hat für die Zeitarbeitsbranche eine deutliche Erholung gebracht, mit einem Wachstum von +16,4% bei der Anzahl der Zeitarbeiter und einem Umsatzwachstum von +19,1% im Vergleich zum Vorjahr. Trotz des allgegenwärtigen Fachkräftemangels blickt die Branche auf das Jahr 2022 zurück und erkennt, wie stark sie gefordert und gewachsen ist und welche Erfolge sie erzielt hat. Das erste Halbjahr hatte alle Erwartungen übertroffen, als im Juni erstmals die Rekordzahl von 100.284 Arbeitskräfte überlassen wurden. Im zweiten Halbjahr hat die Abkühlung der Wirtschaft dazu geführt, dass der Markt sich wieder eingependelt hat. Für die Jahre 2023 und 2024 wird eine Stagnation des Marktes bei gleichzeitig hohem wertmäßigem Zuwachs erwartet.

Dies liegt an der starken Inflation und den hohen Lohnforderungen, die sich ab 2023 durch die Anpassung der Kollektivverträge mit einem Plus von 7,99% bemerkbar machen werden. Gleichzeitig führt der Wettbewerb um qualifizierte Fachkräfte neben den allgemeinen Preissteigerungen zusätzlich zu höheren Lohnforderungen. Das größte Hindernis für weiteres Wachstum ist derzeit die Knappheit an qualifiziertem Personal.

Steigender Anteil von Arbeitskräften aus dem Ausland in der Zeitarbeitsbranche. Der Anteil von ausländischen Arbeitskräften in der Branche beträgt bereits fast 20% und die Tendenz ist steigend. Der Markt wächst stark und gewinnt immer mehr an Bedeutung, mit Ausdehnung weit über Europa hinaus. Fast die Hälfte aller Zeitarbeiter wurden nicht in Österreich geboren und die Integration in den österreichischen Arbeitsmarkt ohne Unterstützung von Personaldienstleistern wäre für viele unmöglich, vor allem aufgrund mangelnder Sprachkenntnisse und fehlender EDV-Infrastrukturen.

Personaldienstleister unterstützen diese Bewerber bei der Optimierung ihrer Bewerbungsunterlagen und begleiten sie gegebenenfalls sogar zum Vorstellungsgespräch. Sollten Qualifikationen fehlen, gibt es durch den Sozial- und Weiterbildungsfonds (SWF) einfache Lösungen. Im Jahr 2021 haben österreichische Personaldienstleister rund 11 Millionen Euro in den SWF eingezahlt, um fehlende Qualifikationen durch passende Aus- und Weiterbildungen auszugleichen und so die Lücke zwischen Bewerbern und Unternehmen zu schließen.

Anerkennung für die Personalberatungsbranche: Die Personalberatungsbranche wurde kürzlich mit dem Golden Best Recruiter Siegel ausgezeichnet, welches der Verbandspräsident von ÖSTERREICHS PERSONALDIENSTLEISTER, Dr. Martin Zieger, stellvertretend entgegennahm. Die Personalberatung erreichte Platz 1 von insgesamt 39 Branchen aufgrund ihrer hervorragenden Recruiting-Qualität. Dr. Zieger betonte, dass man auch bei hoher Quantität noch die Qualität verbessern kann.

Er rät dazu, Stellenanzeigen zu gestalten, die bei dem herrschenden Arbeitskräftemangel hervorstechen und authentisch, die Unternehmenskultur erläutern und auf Augenhöhe kommunizieren. Insgesamt ist es wichtiger denn je, wertschätzend mit BewerberInnen umzugehen und den Bewerbungsprozess schnell zu gestalten.

Da die Zeitarbeitsbranche darauf spezialisiert ist, ist sie der ideale Partner für die Wirtschaft, um Mitarbeiter zu finden.

Quelle: Boerse Express, Interconnection Consulting